30 Meter von meinem Bienenstand entfernt, steht eine große Sommerlinde. Mein Großvater hat diesen Baum gepflanzt, als meine Großeltern das Haus daneben kauften. Für uns als Kinder war sie ein idealer Kletterbaum, mittlerweile ist sie Anflugstelle für meine Bienen. dieser Biene schmeckt es auf der Lindenblüte © NHV Theophrastus Bienen fliegen in den Eingang eines Bienenstockes © NHV Theophrastus
Genauso verhält es sich, wenn in der näheren Umgebung des Bienenstandes wenig andere Pflanzen wachsen, die zeitgleich mit der Linde blühen. Dann kann ich als Imker Lindenblütenhonig als Trachtenhonig ernten. Dazu gebe ich den Bienen zu Beginn der Lindenblüte leere Waben, die sie nun mit dem zu Honig verarbeiteten Nektar füllen. Direkt, nachdem die Linden verblüht sind, wird dieser Honig geerntet und man erhält den Lindenhonig. Dieser Begriff passt sogar besser, weil der Lindenhonig in der Regel kein reiner Blütenhonig ist. Denn die zweite Möglichkeit für die Bienen Honig herzustellen, ist das Sammeln von Honigtau, also das Sammeln dessen, was saugende Insekten nach dem Genuss des Lindensaftes von Blättern und Trieben ausscheiden. Die Bienen bedienen sich gern daran, vor allem nach der Blütezeit der Lindenblüten. Der Honig, der aus diesem Gemisch von Lindenblüten und Honigtau entsteht, ist meist von lichter, zartgelber bis grünlich-gelber Farbe und von kräftigem, fast herbem Geschmack.
Ein Imker schaut sich beim Versorgen der Bienen ein Wabenrähmchen an. © Jürgen Hamann, Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Imker in Heppenheim, CC BY-SA 4.0
Lindenblütenhonig entfaltet eine entspannende, beruhigende Wirkung und wird als wohltuend bei Nervosität und Stress-Kopfschmerzen empfunden. Ebenso wird Lindenblütenhonig, ähnlich wie dem Lindenblütentee, eine wärmende und antiseptische Wirkung zugeschrieben. Daher ist er gut geeignet, um bei Husten und Erkältungen, egal ob mit oder ohne Fieber, angewendet zu werden. Auch bei Appetitlosigkeit empfiehlt man ihn. Es lohnt sich, ihn – idealerweise zusammen mit dem entsprechenden Lindenblütentee – vorbeugend zu verwenden, noch bevor sich Krankheitserreger eingenistet haben.
Freundliche Worte sind süß wie Honig – süß für die Seele und gesund für den Körper.
Sprüche 16,24
Der Genuss von hochwertigem Honig ist nicht nur gut für das körperliche Wohlbefinden, sondern auch Balsam für die Seele. Genauso wie freundliche Worte zu hören und weiterzugeben oder einfach unter einer Linde zu sitzen und über die Schöpfung zu staunen, während man den Bienen beim Sammeln zuschaut.
2025
Literatur:
Gesund mit Honig – Detlef Mix - Goldmann Verlag, München, 2006
Von Bienen, Honig und Gottes großer Güte – Susanne Müller – SCM Verlag, Holzgerlingen, 2022